Sonderaustellung während des Weihnachtsmarktes

Sonderaustellung im Schloss ruft Kinderzimmer früherer Zeiten in Erinnerung
- Die obere Diele wird zur historischen Puppenstube

Alle Jahre wieder: Die Tauberfränkischen Heimatfreunde haben zur Weihnachtszeit eine Sonderausstellung
zusammengestellt, die während des Weihnachtsmarkts geöffnet ist und zum halben Eintrittspreis besichtigt
werden kann. In diesem Jahr heißt sie „Geliebte Puppenkinder". Die obere Diele des Kurmainzischen Schlosses
verwandelt sich in eine historische Puppenstube. Kerstin Haug-Zademack und Irmgard Michel haben
in bewährter Weise die Präsentation zusammengestellt.

Teilweise mit Originalkleidung „Wir haben rund 30 Puppen vornehmlich aus dem Zeitraum zwischen 1900
und den 1930er Jahren erhalten", tellte Kerstin Haug-Zademack fest. „Die historischen Puppen kommen
vor allem aus Thüringen, denn dort, vor allem in Waltershausen, ar zur damaligen Zeit das Zentrum
der Manufakturen." Aber es gebe auch beispielsweise ein Exemplar aus dem Mannheimer Raum.
Die Hersteller sind unter anderem Kämmer & Reinhardt, Buscherer & Beck, Simon & Halbig sowie Schildkröt.
Die Gesichter urden damals aus Bisquit-Porzellan hergestellt, der Körper aus einer Masse aus Ton und Kunstsstoff.
„Manche sind auch aus Zelluloid gefertigt", so Haug-Zademack. „Das ist heute allerdings verboten,
weil das Material zu leicht entflammbar ist." Ein ganz besonderes Exemplar ist die Montanari-Puppe",
ergänzt Irmgard Michel. „Sie ist komplett aus Wachs gefertigt und stellt ein afrikanisches Jesus-Kind dar."
Zudem, so Michel, sind bei einigen Puppen noch Original-Kleidungsstücke vorhanden.
Die Puppen wurden den Kuratorinnen von Laura Weideldt aus Wertheim, Elisabeth Kessler aus Dittigheim,
Ute Weiland aus Lauda sowie Gisela Blümm aus Tauberbischofsheim für die Weihnachtsausstellung
zur Verfügung gestellt. Zudem, so Michel, sind auch Puppen aus dem Fundus des Tauberfränkischen
Heimatmuseums zu sehen.

© Fränkische Nachrichten, Harald Fingerhut, Freitag, 6.12.2019