Museumsnacht

Schlossgeister und regionale Spezialitäten prägten unter dem Motto
„Taubertäler Genussvielfalt & Spektakel" am Freitag die "Lange Museumsnacht"
der Tauberfränkischen Heimatfreunde.

 

Mit einem Auftritt der hoch dekorierten Fahnenschwinger des Spielmannszugs der Freiwilligen
Feuerwehr der Stadt Tauberbischofsheim begann die tolle und vielfältige „Lange Museumsnacht"
am frühen Freitagabend im Hof des Kurmainzischen Schlosses. Präsentiert wurde das Ganze vom
Oberamtmann von Mainz und regionalen Hoheiten.

Interessante Ideen
Bürgermeister Wolfgang Vockel freute sich, die zahlreichen Gäste zur traditionellen Museumsnacht
der Tauberfränkischen Heimatfreunde begrüßen zu können. Vockel meinte in seiner Begrüßungsansprache,
dass mit vielen Leckereien und interessanten Ideen durch die Schlossgeister ein ereignisreiches Wochenende
starte. Man sei froh, die Tauberfränkischen Heimatfreunde zu haben, und dies Mal seien zusätzlich
auch die beiden Hoheiten, die Taubertäler Weinprinzessin Michaela Wille und die Grünkernkönigin Anika Müller,
mit dabei. Allen Beteiligten wünschte das Stadtoberhaupt zusammen mit Kerstin Haug-Zademack,
Vorsitzende der Tauberfränkischen Heimatfreunde, einen schönen Abend.
Nach der Vorstellung der beiden Hoheiten wandte sich der Mainzer Oberamtmann (Armin Schaupp)
an die Besucher: „Liebes Volk von Bischeme, ich grüße euch als kurmainzischer Oberamtmann hier am Schloss.
Die Schlossnacht ist eröffnet - lasst uns Taten sehen." Kurz nach der Begrüßung zogen schon die ersten Gäste
der Museumsnacht in die ehrwürdigen Räume der alten Residenz ein.

Regionale Spezialitäten
Auch dies Mal gab es beim Streifzug durch das Heimatmuseum vieles zu entdecken. An verschiedenen Stationen
konnten Spezialitäten aus der Region gekostet werden. In der oberen Diele des Schlosses hatten die beiden Hoheiten
ihre Stände. Die Tauberfränkische Weinprinzessin Michaela Wille kredenzte regionale Weine im typischen
Bocksbeutel. Die erste Grünkernkönigin der Region, Anika Müller, stellte verschiedenen Variationen
der Verwertung des heimischen Korns dar. Hier gab es Grünkernplätzchen, die geschmacklich an die heimischen
Nusshäufle erinnerten sowie die hier beliebten Grünkernküchle. Im Keller braute einer der Schlossgeister
einen leckeren Ingwertrunk und stellte dabei noch einige Kreationen aus der Ingwerwurzel vor,
die als Küchenwürze und Arzneimittel eine lange Tradition hat. Säfte, Honig, edle Brände, Gebäck
und Fische aus der Region rundeten das kulinarische Angebot ab.
Vor dem Schloss präsentierten sich Falkner Karl Josef Kant und Falknerin Christine aus Würzburg
mit ihren Greifvögeln. Die edlen Tiere lockten zahlreiche Besucher an, und so mancher von ihnen ließ sich
mit den edlen Vögeln ablichten.
Höhepunkt der Museumsnacht war die Befragung zur Ehetauglichkeit eines jungen Paares
durch den Kurmainzischen Oberamtmann Feix Heinrich Graf von Stadion. Nach einem Fanfarengruß zog
das zukünftige Brautpaar, begleitet von einem Geistlichen, in die obere Diele des Schlosses ein.
Hier warteten bereits der Oberamtmann und zahlreiche Schaulustige auf deren Ankunft.
Das Brautpaar musste sich den Fragen des kurmainzischen Beamten über Sittlichkeit und Anstand stellen,
und dabei gab es so manchen Lacher aus den Reihen der Zuschauer. Der Oberamtmann verstand es jedoch,
Anstand und Respekt seitens seiner Person aufrecht zu halten. Das Ganze war rundum eine gelungene Showeinlage
der Schlossgeister und diese kam bestens bei den Besuchern der Veranstaltung an.

© Fränkische Nachrichten, Uwe Büttner, Montag, 10.09.2018