Soiree mit Dr. Benno Lehmann beschloss Museumssaison

Werk des Malers Max Wolf stand im Mittelpunkt.

Mit einer Soiree beschloss der Verein der Tauberfränkischen Heimatfreunde wieder die Museumssaison,
die trotz der immer noch bestehenden Corona-Einschränkungen einen erfreulich hohen Museumsbesuch verzeichnete.

Es gelang, Dr. Benno Lehmann aus Mannheim, einen renommierten Kunsthistoriker und herausragenden Kenner
der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, zu einem Vortrag über Max Wolf zu gewinnen. Dr. Lehmann hatte
zusammen mit Dr. Paczkowski aus Wertheim eine Ausstellung über diesen 1824 in Gissigheim geborenen Künstler
im Gissigheimer Schloss eingerichtet, die sich im Sommer großen Zulaufs erfreute.

Max Wolf war weitgehend unbekannt, da er als Gymnasialprofessor in Heidelberg nicht von seiner Kunst leben
musste und viele seiner Bilder im Familien- und Bekanntenkreis verschenkte. Wolf verbrachte seine Kindheit in
Impfingen und besuchte das Pädagogium in Bischofsheim, bis seine Familie nach Heidelberg zog. Schon während
seines Philologiestudiums entstehen erste Pinsel- und Sepia-Zeichnungen. Er unterrichtete klassische Sprachen
und Zeichen.

Lehmann ordnete Wolfs Werk in die zeitgenössische Landschaftsmalerei ein, der es zu dieser Zeit besonders
um die atmosphärische Darstellung des Lichts ging und die so über die reine Wiedergabe der Natur hinausführte,
eine Entwicklung, die um 1890, inspiriert von Frankreich, zur Malerei des deutschen Impressionismus führte.
Und Wolfs späte Bilder wirken schon sehr impressionistisch durch eine lockere, flächige Pinselführung
und scheinbare Flüchtigkeit.

Kerstin Haug-Zademack, die Vorsitzende de „Tauberfränkischen Heimatfreunde", berichtete den Versammelten
voller Stolz von der kürzlich erfolgten Übergabe des Landesehrenpreises 2021 an fünf ehrenamtlich geführte Museen
im Landkreis, wobei das Tauberfränkische Landschaftsmuseum mit dem zweiten Preis geehrt wurde.

Mosaik am Stadteingang
Zugleich startete sie die Spendenaktion „Ein Stein für das Steinbild", denn das von Rudi Knaus entworfene
und vom Gemeinderat befürwortete Fußbodenmosaik kann nur realisiert werden, wenn genügend Spendengelder
eingehen. Die Kontonummern der Bürgerstiftung, Stichwort: „Steinbild Bischofsheim", sind bei der
Volksbank Main-Tauber IBAN DE46 6739 0000 0070 6050 40 oder bei der Sparkasse Tauberfranken
IBAN DE 50 6735 2565 0002 1300 94. Das fertige Mosaik am Stadteingang wird bestimmt ein weiterer
Anziehungspunkt in unserem Städtchen, meinte die Vorsitzende.

Die Soiree wurde musikalisch umrahmt von zwei Schülerinnen der Richard-Trunk-Musikschule,
Lisa Braun und Yasmina Kratzmüller, am E-Piano.

© Fränkische Nachrichten, 9.11.2022