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Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Tauberfränkischen Heimatfreunde
fand am Freitag, den 17. März 2017 in der Diele des Kurmainzischen Schlosses statt. Der "Bischemer Mundartabend" nach der Jahreshauptversammlung lockte viele Zuhörer ins Schloss; der „Hoase-Franz" lebte noch mal auf.
„Wäärs waas, wärds wisse" hätte auf gut Bischemerisch das Motto des „Bischemer Mundartabends" heißen können, den die „Tauberfränkischen Heimatfreunde" im Anschluss an ihre diesjährige Hauptversammlung im Kurmainzischen Schloss in Tauberbischofsheim veranstaltet hatten.
Nach den üblichen Regularien, dem Rechenschaftsbericht der 1. Vorsitzenden Kerstin Haug-Zademack, dem Kassenbericht der Rechnerin Ilse Schwarz und dem Kassenprüfungsbericht von Bernhard Schwing und Paul Treu sowie der Entlastung des gesamten Vorstands, wurden zunächst einmal alle verfügbaren Stühle auf die Obere Schlossdiele geschleppt, denn das Interesse am Mundartabend war über Erwarten groß.
Nach einleitenden Kurzdarstellungen von Dr. Sigurd Zapf, der einen Überblick über die fränkischen Dialekte gab, und Gernot Wamser, der Besonderheiten des Bischemer Dialekts vorstellte - das alles noch in „Schriftdeutsch - ging es mit den fünf Mundartsprecherinnen und -sprechern auf dem Podium in der heimatlichen Mundart weiter:
Irmgard Wernher-Lippert, Monika Rapp und Otto Fohmann trugen die mundartliche Umsetzung eines von Elfriede Schönleber zur Verfügung gestellten Gedichts vor, in dem von den alten Zeiten in Bischeme die Rede ist und einige der früher stadtbekannten Originale noch einmal auflebten, etwa der „Hoase-Franz" oder die Frau „Neunevärzich-fuffzich", deren humpelnder Gang von den Kindern damals auf diese Weise verspottet wurde.
Nach einigen von Hubert Rincker vorgetragenen Gedichten Hugo Pahls steuerte Monika Rapp aus der Bäcker-Familie Lang („Langebäck") ein Gedicht zum Wert des „Täglichen Brotes" bei, und Hubert Rincker und Otto Fohmann riefen Gedichte des 1917 im 1. Weltkrieg gefallenen Heimatdichters Josef Dürr in Erinnerung. Melchior Döhner folgte nun mit einigen Gedichten seines Vaters Franz Döhner, des „Schollehupsers", zwar in „Dörlesbergerisch" geschrieben, aber da Franz Döhner in Tauberbischofsheim arbeitete, galt er als „reigeplaggt".
Die Überraschung des Abends aber war, dass Eberhard Bärthel, der Stifter des Riemenschneider-Brunnens vor dem Schloss und Verfasser des Mundartbüchleins „Wasst no?" ebenfalls anwesend war und die Vorträge noch mit einigen seiner launigen Gedichte ergänzte.
Damit das Publikum nicht nur passiv zuhören musste, folgte nun eine Einlage mit typischen Bischemer Redewendungen, zu denen die Gäste zur Erheiterung aller Anwesenden noch vieles beisteuern konnten. „Wie gut kennen Sie Tauberbischofsheim?" war die Frage bei einem nun von Dr. Zapf veranstalten Quiz, und wer die meisten „Gutsele" erhascht hatte, durfte sich über einen flüssigen Preis freuen. Zum Abschluss des Abends sang Hubert Rincker mit dem Publikum das „Höhberg-Lied". Da der Abend auf Spendenbasis zugunsten des Hospizvereins und der „Tauberfränkischen Heimatfreunde" veranstaltet worden war, durfte sich Antje Bauer über eine größere Summe für die Hospizarbeit freuen.