Heimatkunde rund um Schloss und Schule - Museumspädagogischer Vormittag mit der Grundschule am Schloss

Am Donnerstag, dem 21. Juli, fand wieder ein museumspädagogischer Vormittag
mit Schülern der Grundschule am Schloss statt.


1500 Jahre zurück ging es für die Schulkinder von der "Schule am Schloss" mit ihrer Lehrerin Claudia Hasel, schrittweise zurück, bis zum fränkischen Heerkönig Chlodwig, bis zur Besiedlung der Franken an Main und Tauber,
nachdem die Alemannen verdrängt waren. Anschaulich auf einer Plandarstellung eine Befestigung, eine erste Schutzburg, wie sie in Bischofsheim bestand, erklärte Irmgard Michel von den Tauberfränkischen Heimatfreunden,
die Anfänge der Baugeschichte des Schlosses. So umgab die erste Wehranlage mit 4 Türmen ein tiefer Graben,
der noch bis vor 150 Jahre bestand und auf den auch die "Schule am Schloss" vor 110 Jahren gebaut wurde.

Von einer Begehung am Vortag kannten die Schüler das Kellergeschoss ihrer Schule.
Die alten Schulhauspläne von 1905, gez. von Werkmeister Hess, vergrößert für die Kinder und anschaulich farbig
markiert, zeigen verschiedene Gebäude-Querschnitte: unter dem Kellerboden eine weitere eigene "Unterwelt",
eine mächtige eindrucksvolle Konstruktion von 5,50 m tiefen und bis 3,00 m breiten Stufenfundamenten
mit ca. 25 aussteifenden Gewölbebögen.
Eifrig schoben die Schüler die 5m-Meßlatte auseinander, klappten Maßstäbe, um die 8,50m Tiefe
des "Hirsch-" und Wassergrabens unter ihrem Schulhof, Schule und um die alte Burganlage maßlich darzustellen.
"Können wir runter in die Gewölbe?", fragte einer der Schüler.
"Sicher könnte man die wahrscheinlich nur teilweise verfüllten Gewölbe begehen, gäbe es einen Zugang",
gab Irmgard Michel Auskunft, "und ihr wisst nun Wichtiges über die ehemalige Grabenanlage,
die außer euch keinem Tauberbischofsheimer mehr so bekannt ist."

Dann ging es zu den 3 Türmen mit ihren heute viel zu tief über dem Boden sitzenden Schießscharten,
deren Mauern sicher Teile der alten Anlage waren; und schließlich zum 4. Turm (Schönleber),
der von den Zweitklässlern, erst nach einem Hinweis, schwierig zu entdecken war. Begeistert vermaßen die
gelehrigen Schüler mit den stets "umkämpften" Messhilfen, Bandmaß und Messlatte, den Türmersturm
mit seinen 3,80 m starken Grundmauern, bevor Stufen zählend, der Ausblick über Stadt
und bekannte Gebäude genossen wurde.

Mit dem Bau eines eigenen stolzen Bergfrieds endete der Ausflug der Kinder in die Heimatkunde.

 

© Irmgard Michel