Soiree 2025: Auf historischen Pfaden unterwegs

Hendrik Beierstettel hielt bei der herbstlichen Soirée den Festvortrag über den Geleitweg Nürnberg - Frankfurt

Der Vortrag „Die Geleitstraße Nürnberg - Frankfurt zwischen Würzburg und Miltenberg auf historischen Karten
und im Gelände" von Hendrik Beierstettel, den er am 7. November 2025 im Technologie- und Gründerzentrum 
Tauberbischofsheim im Rahmen der herbstlichen Soirée der Tauberfränkischen Heimatfreunde gehalten hat, 
erwies sich als ein besonders anregender Beitrag zur regionalen Geschichtsforschung.
Beierstettel, gebürtiger Tauberbischofsheimer und engagierter Hobby-Historiker, fand zu seinem Thema 
über seine alltäglichen Spaziergänge mit dem Hund. Um die "Gassirunden" abwechslungsreicher zu gestalten,
begann er, alte Karten zu studieren und Ziele wie Bildstöcke und Denkmale aufzusuchen und stellte bald fest,
dass diese eng mit den historischen Wegen der Region verbunden sind: Flurdenkmale stehen natürlich meistens
an alten Wegen und nicht einfach wahllos in der Gegend herum.

Abschnitt von Würzburg nach Miltenberg im Fokus
Vor einem voll besetzten Saal schilderte Beierstettel anschaulich und mit großer Sachkenntnis die Entwicklung
und Bedeutung der Geleitstraße, die Nürnberg und Frankfurt verband, und legte dabei den Fokus auf den Abschnitt
zwischen Würzburg und Miltenberg, den er selbst schon unzählige Male abgelaufen ist. Die Zuhörer erfuhren, 
dass diese alte Verkehrsachse nicht als eine einzelne feste Straße zu verstehen ist, sondern vielmehr aus einem
Geflecht verschiedener Routen bestand, die sich über die Jahrhunderte veränderten und auch zeitlich parallel 
zueinander existierten.
Er zeigte, wie politische Grenzen, Geländeformen und wirtschaftliche Anforderungen die Routenführung 
beeinflussten und warum etwa Hohlwege in der Landschaft, vor allem noch in Wäldern, noch heute viel 
über vergangene Verkehrswege verraten.
Die Grundlage des Vortrags bildeten historische Karten und Archivalien aus verschiedenen Quellen, 
die Hendrik Beierstettel mit aktuellen Geländevergleichen kombinierte. Besonders eindrucksvoll waren Karten 
aus dem 16. bis 19. Jahrhundert und originale Würzburger Geleitzettel (spätmittelalterliche Quittungen), 
in denen z. B. häufig der "Begleitsbaum" bei Eiersheim, im Volksmund „Glaatsboam" genannt, eingezeichnet ist.
Hier war die Geleitübergabe der Bischofsheimer Zentreiter an die Külsheimer.

Geschichte der Geleitstraßen fassbar vermittelt
So gelang es dem Vortragenden, Theorie und Praxis geschickt zu verbinden und die Geschichte der Geleitstraße 
auf eine fassbare und nachvollziehbare Weise zu vermitteln.
Die Veranstaltung wurde durch die musikalische Begleitung von zwei Enkeln des Leiters der Tauberbischofsheimer
Stadt- und Feuerwehrkapelle, Gustav Endres, hervorragend bereichert: Anton und Leo Endres eröffneten die 
Veranstaltung mit dem Badnerlied auf der Trompete und Klarinette und schlossen in der Halbzeitpause 
„Die Gedanken sind frei" an. Ein wohlwollendes und unüberhörbares Mitsummen des Publikums war im Saal 
zu vernehmen.

Lebendige und gut strukturierte Darbietung überzeugte
Diese Kombination aus fachlich fundierter Präsentation und musikalischem Rahmen verlieh der Soirée 
eine besondere Atmosphäre. Die Resonanz des Publikums war durchweg positiv. Viele Besucher lobten 
die lebendige und gut strukturierte Darbietung, die sowohl informativ als auch unterhaltsam war. 
Beierstettels Talent, komplexe historische Zusammenhänge verständlich und spannend zu vermitteln, 
überzeugte ebenso wie seine authentische Leidenschaft für das Thema. Der Vortrag hinterließ einen nachhaltigen 
Eindruck und zeigte, wie auch Hobby-Historiker mit Engagement und sorgfältiger Recherche wertvolle Beiträge 
zur regionalen Geschichtskultur leisten können.
Insgesamt bot die Veranstaltung einen gelungenen Einblick in die Geschichte der Geleitstraße und verband 
fachliche Tiefe mit einem lebendigen, zugänglichen Vortrag - ein gelungener Abend für alle Interessierten 
an der Geschichte und Kultur der Tauberfränkischen Heimat.
Wer Interesse an den Folien des Vortrags oder Fragen dazu hat, kann sich gerne direkt bei Hendrik Beierstettel 
melden: mail@beierstettel.de
Bei einem Umtrunk im Foyer klang der Abend aus.

 © Claudia Hasel, Tauberfränkische Heimatfreunde